Vom Landstreicher zum Multimillionär
Laientheater: Mönchberger »Gesetzbücher« präsentieren turbulentes Stück »… und der Tag kann kommen« – 15 Aufführungen vorgesehen.
Mönchberg.
Training für Lachmuskeln ist angesagt, wenn die Mönchberger Theatergruppe »Die Gesetzbücher« den Vorhang für ihr neues Lustspiel öffnen. Das Stück mit dem Titel »… und der Tag kann kommen« wird zehnmal im Pfarrheim und fünfmal in der VfL-Turnhalle aufgeführt (Termine siehe Kasten).
Die Handlung ist äußerst turbulent. Rechtsanwältin Dr. Oberberg (Renate Miltenberger) sucht die Landstreicher Uso (Alexandra Seufert), Pfläumchen (Corina Öhrlein) und Heinrich von Königstein (Gebhard Motzel) unter ihrer Brücke auf und teilt Letzterem mit: »Sie sind Multimillionär.«
Fein für Königstein
Nun stellt sich die Frage für die drei: Sollen sie das Leben auf der Straße für immer aufgeben? – Na klar! Königstein gibt das Motto für »seine« zwei Frauen vor: »Macht euch fein für Königstein!«
In der noblen Villa angekommen, müssen sich die drei mit ihrer Vergangenheit rumschlagen. Der unbekannte Sohn Alexander von Salmnitz-Seti (Marco Motzel), Usos »verlorenen« Töchter Sophia (Mareike Abb) und Lena (Beatrix Löffler) sowie Boris, ein Russe in Pelz und Stiefeln (Werner Becker) sorgen dafür Verwirrungen. Die resolute Köchin Luise (Anita Keller), der unerschütterliche Diener Ferdinand (Udo Seufert) und das Dienstmädchen Marie (Vanessa Schönfelder), das sich selbst mit Gipsbein nicht aus dem Tritt bringen lässt – auch deshalb, weil ihr Tom (Fabius Löffler) zur Seite steht – setzen sich intensiv mit den drei »Eindringlingen« auseinander und machen Königstein, Uso und Pfläumchen den »Kulturschock« nicht gerade leichter.
Der frisch gebackene Multimillionär erklärt seinem neu entdeckten Sohn auf seine Art, wie die Begegnung mit der Mutter verlief: »Och Gott, wie das so ist, wenn man jung und der Teich voller Karpfen ist. Aber deine Mutter war die Oberforelle.«
Die lebensprallen, unverwechselbaren Bühnenfiguren haben so manchen denkwürdigen Spruch parat. Man erfährt beispielsweise: »Nicht alles, was zwei Backen hat, ist ein Gesicht« und hört die Lebensweisheit: »Wer im Januar einen hebt, hat Silvester überlebt.« Wenn »Safer-Sex« mit »Säufer-Sex« verwechselt wird, dann geht es eben rund – auch auf der Mönchberger Bühne.
Seit Ende August proben die »Gesetzbücher« das neue Stück und wieder einmal sorgt Regisseur Reinhold Keller mit seiner Arbeit dafür, dass Betonung, Gestik, Mimik und Bühnenwege intensiv einstudiert werden – eines der Geheimnisse der Erfolge seit fast drei Jahrzehnten.
Drei Neulinge stehen auf der Mönchberger Bühne. Ein Probenbesuch beweist: Fabius Löffler, Mareike Abb und Beatrix Löffler haben sich in ihrer neuen Umgebung schneller zurecht gefunden als die drei Landstreicher in der herrschaftlichen Villa. Neben der Regie liegen Maske, Frisur, Technik und das Soufflieren wieder in ganz bewährten Händen.
Das Stück »… und der Tag kann kommen« verspricht Freunden volkstümlichen Theaters mit deftigem Dialekt einen Genuss ohne Reue und Nebenwirkungen – außer eventuell einem Muskelkater vom Lachen.
Heinz Linduschka
Zahlen und Fakten: Aufführungstermine
Pfarrheim Mönchberg: Samstag, 27. Februar, 20 Uhr (Premiere).
An den Freitagen, 4., 11. und 18. März, sowie an den Samstagen, 5., 12. und 19. März, jeweils 20 Uhr;
An den Sonntagen, 6., 13. und 20. März, jeweils 18 Uhr.
VfL-Turnhalle Mönchberg: An den Freitagen, 22. und 29. April, jeweils 20 Uhr.
An den Samstagen, 23. und 30. April, sowie 7. Mai, jeweils 20 Uhr.
Auskunft und Karten: ab 28. Januar im Geschäft »Kreativity« in Mönchberg, Tel./Fax 0 93 74 / 28 13. (hlin)