Vertreter der fünf Laienspielgruppen, die vom 15. bis 19. März das Programm der „Distelhäuser Bauerntheatertage“ bestreiten, stellten sich und ihre Stücke am Donnerstag in der Brauerei vor. In der „Alten Füllerei“ bleibt noch viel zu tun, um daraus jenen Raum zu machen, der die „Bretter, die die Welt bedeuten“ als Bühne für ein über 200-köpfiges Publikum bietet. Doch die Organisatoren der Distelhäuser Brauerei sind Zuversichtlich, denn die erforderlichen Arbeiten werden nach ihren Aussagen plan- und zeitgerecht durchgeführt. Bild: Jankowsi
Distelhäuser Bauerntheatertage vom 15. bis 19. März
Fünf Gruppen aus 60 Bewerbern ausgewählt Laienspielgruppe
Niklashausen bestreitet Auftakt / Jeweils 230 Sitzplätze in der „Alten Füllerei‘
März zu fünf vergnüglichen Abenden ein,
die unter dem Motto „Distelhäuser Bauerntheatertage“
stehen und an denen sich
fünf Laienspielgruppen aus der Region
präsentieren. Spielort wird die „Alte Füllerei“
der Brauerei sein, in der noch kräftig
gearbeitet werden muss, um einen zünftigen
Theatersaal daraus zu machen.
Eine erfolgreiche Kabarett-Veranstaltung
habe dem Organisatorenteam der Distelhäuser
Brauerei Mut gemacht, betonte
Geschäftsführer Stefan Bauer bei der Vorstellung
des Programms. Bauern- und Laieiitheater
seien sehr im Kommen, es gründeten
sich hier und dort neue Gruppen, so
dass man sich entschlossen habe, dem Kulturprogramm
der Regionen ein weiteres
Stück an Attraktivität hinzuzufügen. Bei
der entsprechenden Ausschreibung hätten
sich über 60 interessierte Ensembles gemeldet,
allein diese Tatsache zeuge von
einer großartigen Resonanz. Es sei doch
recht schwer gewesen, daraus letztlich fünf
auszuwählen, die nun die „Distelhäuser
Bauerntheatertage“ bestritten. Zudem stehe
eine Ersatzgruppe bereit, um in irgendeinem
Notfall einspringen zu können.
In der „Alten Füllerei“ werden pro
Spielabend 230 Sitzplätze zur Verfügung
stehen, aber der Veranstalter dürfte nicht
eine Brauerei sein, wenn er das Rahmengeschehen
nicht in besonderer Weise „dekorieren“
würde. So ist der Einlass jeweils
schon ab 18 Uhr, es werden kleine Speisen
und Getränke serviert und gleichermaßen
steht musikalische Unterhaltung auf dem
Programm, bevor dann um 20 Uhr die Laienspieler
die Bühne beherrschen.
Den Auftakt bestreitet am Mittwoch, 15.
März, die seit 1981 existierende Laienspielgruppe
aus Niklashausen mit der Aufführung
„Sayonara Niklashausen“. Sie
stellte sich jetzt in Distelhausen als Ensemble
vor, das regelmäßig spiele und weitgehend
noch mit dem gleichen Personenkreis
agiere, der auch schon bei der Gründung
aktiv gewesen sei. Das Stück berichtet „darüber,
wie in dem kleinen Ort Niklashausen
ein Gast aus der Partnerstadt im fernen
Japan erwartet wird. Dazu beschließt der
Gemeinderat in einer aufregenden Sitzung,
dem fernöstlichen Gast einen Aufenthalt in
einer einheimischen Familie zu bieten.
Welche Probleme sich daraus ergeben, das
wird auf der Bühne des „Distelhäuser Bauerntheaters“
zu erleben sein.
Einen Tag später gastiert die Gruppe
„Die Gesetzbücher Mönchberg“ mit der
„Power Paula“, bei der es sich um Oma
Drinberger handelt, die unerwartet in eine
Familienfeier platzt, nachdem sie aus dem
Altersheim ausgerissen war und von der
Polizei bei ihrem zeitweisen Leben „unter
den Brücken“ aufgegriffen wurde. Auch
hier ist also für entsprechende Bühnen-Überraschungen
gesorgt. Für die „Gesetzbücher“
aus dem Spessart mache das Theaterspiel
einen Riesenspaß, zwölf Mal werde
das Stück insgesamt aufgeführt.
Am Freitag, 17. März, steht „Der ledige
Bauplatz“ mit der Laienspielgruppe Erbshausen
auf dem Programm. Ihre Gründungsgeschichte
geht schon auf das Jahr
1913 zurück, damit ist sie die älteste Gruppe
im Raum Würzburg/Schweinfurt. Das
fränkische Stück berichtet von der ältester
Tochter Berta, die laut Testament des Vaters so lange bei ihren Schwestern bleiben
darf, bis sie verheiratet ist. Welche Komplikationen auftreten, weil die arbeitsscheue Berta Bier, Schnaps und Zigarette
liebt und die Männer nur als lästiges Übel
betrachtet, ist vorprogrammiert.
„Theater auf der Küchenbank“ heißt es dann am Samstag in Distelhausen, zu Gast
wird das „Theater am Märzenbach“ aus
Krautheim-Unterginsbach sein. Seit 198
aktiv, wechseln die Akteure recht stark
wobei es nicht unbedingt leicht ist, in einer
Gemeinde mit 200 Einwohnern diese Bemühungen erfolgreich zu gestalten. Dargestellt wird, zu welchen Verwechslunge
und Missverständnissen es kommt, wenn
die Bäuerin die Nase von der Landwirtschaft voll hat und sich dem Touristengeschäft widmet.
Während die vier Gruppen Mundard
Vorstellungen bieten, kommt mit den
„Gauklern“ vom Theaterverein Lohr das
Hochdeutsche zu seinem Recht. Aus der
VHS-Arbeit vor fünf Jahren etabliert, berichten sie diesmal von „einem ungleichen Paar“. Sechs Freundinnen treffen sich wöchentlich zum Spiel „Trivial-Pursuit“, ein Alibi, um über das reden zu können,
was wirklich interessiert: Typen und Sex. Mit dem Auftauchen der charmanten spanischen Brüder Jesus und Manola wird es
turbulent, der. Verlauf des chaotischen
Durcheinanders ist am Sonntag, 19. März
auf der Bühne des „Distelhäuser Bauerntheaters“ in voller und amüsanter Länge zu erleben.